Mercedes C-Klasse T, Audi A4 Avant, BMW 3er Touring: Test, Diesel

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Das Kombi-Triell: Neue C-Klasse T-Modell vs. 3er Touring und A4 Avant
Drei Sterne am Kombi-Himmel: Das neue C-Klasse T-Modell trifft mit 265 PS starkem Diesel im ersten Vergleichstest auf A4 Avant 50 TDI und 330d Touring.
Nur die C-Klasse tritt mit einem Vierzylinder an
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So kommt die neue C-Klasse als Kombi
Die Kombis, deren kräftige Antriebe an der 300-PS-Marke kratzen, schütteln jedweden Mittelklasse-Mief ab und sind in unseren Augen echte Traumwagen: sauschnell, mit bärigem Durchzug und spatzenähnlichem Durst. Mit 7,1 Litern schenken die Injektoren des 286 PS starken 3,0-Liter-Sechszylinders im allradgetriebenen A4 dabei noch am großzügigsten ein. Dem 330d, ebenfalls mit 3,0-Liter-Sechszylinder, 286 PS und Allrad dabei, reicht ein halber Liter weniger. Und der C 300 d, als Einziger mit Vierzylinder, Hinterradantrieb (4Matic derzeit noch nicht verfügbar) und 265 PS nominell etwas schwächer, knausert sich mit beeindruckenden 5,3 Litern durch den Test – da klingelt die Punktekasse im Antriebs- und Umweltkapitel. Die Reichweite liegt bei über 1200 Kilometern, und es wächst die Erkenntnis, dass Downsizing wirklich effektiv sein kann.
Beim Antrieb ist der BMW 3er Touring kaum zu schlagen
Großartig: Der Reihensechser und die Automatik im 3er bilden das beste Antriebsduo im Test.
©Ronald Sassen / AUTO BILD
Allerdings sind die Zylinder-Sixpacks einfach sexy. Nicht für die Augen, sondern für die Ohren. Schon der etwas rau laufende Mono-Turbo-V6 des Audi zieht unsere Mundwinkel nach oben, wenn er sich kraftvoll durch die lang übersetzten Gänge büffelt. Der 3er entzückt als (fast) perfekt abgestimmte Einheit aus allzeit aufmerksamer Achtstufenautomatik und sämig klingendem Reihensechser mit Riemenstartergenerator (RSG), der mit zusätzlichen acht Kilowatt anschiebt. In der C-Klasse leistet der integrierte Startergenerator (ISG) sogar 15 kW. Und der Biturbo nagelt den alten Taxi-Vierzylinder-Blues. Immerhin bestens gedämmt, butterweich gelagert und ziemlich kultiviert. Bei den Fahrleistungen hinkt der Benz seinen Sechszylinder-Rivalen dann wirklich nur ganz leicht hinterher. Und beim Komfort ragt die auf 18-Zöllern (655 Euro) stehende C-Klasse heraus, simuliert mit watteweichen Federn die – nicht mehr lieferbare – Luftfederung des Vorgängers.
Kleiner Wermutstropfen des beeindruckenden Federungskomforts: Die ziemlich starken Karosseriebewegungen können auf schlecht asphaltierten Strecken bei empfindlichen Naturen fast zur Seekrankheit führen. Empfehlung: Das adaptive Fahrwerk (1071 Euro) hält zwei härtere Stufen parat, da findet sich dann für jeden Magen die passende Einstellung.
Im Audi A4 Avant gibt sich das Fahrwerk mitunter bockig
Licht und Schatten: Mit dem S-Fahrwerk federt der A4 angenehm, nimmt Kanten aber etwas bockig.
©Ronald Sassen / AUTO BILD
Trotz der 19-Zoll-Reifen (730 Euro) und M-Fahrwerk (600 Euro) überrascht der Test-3er mit seinem ausgewogenen Fahrwerks-Setup. Er liegt grundstraff, aber längst nicht mehr so stressig hart wie die früher mit M-Fahrwerk bestückten Exemplare. Obendrein ist seine Karosserie bestens verarbeitet, bleibt auf Kopfsteinpflastern im Gegensatz zu A4 und C-Klasse weitestgehend knister- und klapperfrei. Auch der Audi federt mit 19-Zoll-Rädern (1850 Euro) und seinem verstellbaren S-Fahrwerk (1030 Euro) angenehm, knallt dafür aber am bockigsten über Kanten. A4 und 3er schieben sich dynamischer aus den Kurven – auch dank ihrer Hinterachssperren (Audi 1350 Euro, BMW 1400 Euro). Doch mit der Hinterachslenkung (1250 Euro) bietet die C-Klasse das mit Abstand handlichste Fahrgefühl. Und einen extrem kleinen Wendekreis.
*Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem “Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch” entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der “Deutschen Automobil Treuhand GmbH” unentgeltlich erhältlich ist (www.dat.de).