Ordner freigeben unter Windows 11 – so geht’s

Windows 11 ist bereit für den Datenaustausch im Netzwerk. Dazu richten Sie Freigaben für wichtige Ordner ein, mit denen Sie die darin befindlichen Dateien wie Fotos, Videos und Dokumente im Netzwerk zur gemeinsamen Nutzung bereitstellen.

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Darauf müssen Sie bei Datei- und Ordnerfreigaben achten.
© ANDRANIK HAKOBYAN / Shutterstock.com
Die Familienfotos und die Musiksammlung sind im PC gespeichert, wichtige Word-Dateien haben Sie auf dem Notebook geschrieben, und auf der USB-Festplatte am Zweit-PC liegen die gesammelten Krimifolgen aus der TV-Mediathek. Ausgerechnet die Datei, die Sie eben schnell brauchen, befindet sich mit Sicherheit auf einem anderen Computer. Lösung: Geben Sie die relevanten Ordner auf Ihrem
Windows-11
– PC für andere Desktops und Notebooks frei. Dann können Sie selbst und andere Nutzer im Netzwerk über Rechnergrenzen hinweg im Explorer und in Anwendungsprogrammen auf die Inhalte zugreifen, sie bearbeiten und speichern.
In Windows 11 haben Sie mehrere Möglichkeiten, einen Ordner im Netzwerk für alle bereitzustellen. Die gängigste Methode, Ordner freizugeben, führt über einen Rechtsklick im Explorer und das Kontextmenü. Eine andere ist ein versteckter Freigabeassistent in Windows 11.
Lesetipp:
Netzwerk aufbauen mit Windows 11
Einen Ordner im Explorer von Windows 11 freigeben

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Zum Einrichten einer Freigabe klicken Sie vor „Hinzufügen“ auf den Pfeil nach unten. Gehen Sie auf „Jeder“ und auf „Hinzufügen“. Entscheiden Sie sich dann für eine lesende Berechtigung oder für „Lesen/Schreiben“.
Öffnen Sie den Explorer über das Ordnersymbol auf der Taskleiste von Windows 11 oder mit dem Tastenkürzel Win-E. Klicken Sie in der linken Spalte auf „Dieser PC“. Windows 11 zeigt nun rechts eine Reihe von Standardordnern an. Sie sehen unter anderem die Ordner „Dokumente“, „Bilder“, „Musik“ und „Videos“, in denen Windows 11 die Dateien des Anwenders organisiert. Es bietet sich an, diese zentralen Ordner im Netzwerk freizugeben.
Auch jeden anderen Ordner mit persönlichen Dateien können Sie netzwerkweit freigeben. Liegt beispielsweise Ihre Filmsammlung aus Platzgründen auf einer USB-Festplatte, machen Sie den Ordner per Freigabe alternativ oder ergänzend zum Standardordner „Videos“ zugänglich.
Klicken Sie mit der rechten Maustaste beispielsweise auf den Ordner „Dokumente“ und im Kontextmenü auf „Eigenschaften“. Wechseln Sie im neuen Fenster auf die Registerkarte „Freigabe“ und klicken Sie auf den Button „Freigabe“. Alternativ klicken Sie mit der rechten Maustaste auf einen Ordner und im Kontextmenü auf „Weitere Optionen anzeigen –› Zugriff gewähren auf –› Bestimmte Personen“.
Gehen Sie rechts neben dem leeren Ausklappfeld auf den kleinen Pfeil nach unten.
Markieren Sie in der Ausklappliste die Option „Jeder“ und klicken Sie auf den „Hinzufügen“- Button. Nun erscheint „Jeder“ unten im Fenster. Rechts daneben können Sie die Zugriffsrechte auf den Freigabeordner festlegen. Standardmäßig richtet Windows 11 neue Freigaben nur mit Leserechten ein – zu erkennen in der Spalte „Berechtigungsebene“ am Wort „Lesen“. Andere PCs im Netzwerk können die Dateien im Freigabeordner zwar öffnen, aber nicht verändern, löschen oder überschreiben – und auch keine neuen Dateien speichern. Mit dieser Voreinstellung schützt Sie Windows 11 vor unerwünschten Änderungen an den bereits vorhandenen Dateien.
Damit Sie und andere Netzwerknutzer Dateien in freigegebenen Ordnern auch bearbeiten und neue Dateien hinzufügen können, stellen Sie in der Spalte „Berechtigungsebene“ die Option „Lesen/Schreiben“ ein. Genügt Ihnen ein reiner Lesezugriff auf den Ordner, belassen Sie es bei der Option „Lesen“. Klicken Sie auf „Freigabe“, „Fertig“ und „Schließen“. Damit ist die Freigabe eingerichtet und der betreffende Ordner im Netzwerk verfügbar.
Individuellen Freigabenamen in Windows 11 festlegen

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Windows 11 hat mit dem Werkzeug Shroubw einen Assistenten zum Einrichten von Netzwerkfreigaben an Bord. Das Tool bietet gegenüber dem herkömmlichen Freigeben von Ordnern im Explorer jedoch keine Vorteile.
Windows 11 legt den Namen, unter dem der freigegebene Ordner im Netz angezeigt wird, automatisch fest. Möchten Sie einen Ordner unter einem individuellen Namen freigeben, klicken Sie auf der Registerkarte „Freigabe“ auf „Erweiterte Freigabe“. Setzen Sie ein Häkchen vor „Diesen Ordner freigeben“. Tippen Sie unter „Freigabename“ den Wunschnamen ein und gehen Sie weiter zu „Berechtigungen“. Im neuen Fenster legen Sie die Zugriffsrechte fest.
Tipp:
Über die „Erweiterte Freigabe“ lässt sich auch eine komplette Festplatte oder SSD freigeben. Gehen Sie im Explorer in der linken Spalte auf „Dieser PC“ und dann mit der rechten Maustaste auf die gewünschte Festplatte, etwa das Laufwerk C. Wählen Sie „Eigenschaften –› Freigabe –› Erweiterte Freigabe –› Diesen Ordner freigeben“. Bei Bedarf können Sie die maximale Benutzerzahl einschränken, die gleichzeitig über das Netzwerk auf die freigegebene Platte zugreifen darf. Greifen gerade bei einem betagten Rechner zu viele Nutzer gleichzeitig auf die Festplatte zu, wirkt sich das nachteilig auf die Reaktionsgeschwindigkeit aus und niemand kann mehr richtig arbeiten.
Freigaben über den Assistenten in Windows 11 anlegen
Für Anwender, die selten Freigaben einrichten, hat Microsoft den Assistent Shrpubw entwickelt, der auch in Windows 11 enthalten ist. Klicken Sie auf den Windows-Button, tippen Sie ins Suchfeld
shrpubw
ein und gehen Sie auf den Treffer „Shrpubw – Befehl ausführen“.
Klicken Sie im Assistenten auf „Weiter“ und wählen Sie einen Ordner aus. Im nächsten Dialog tragen Sie den Namen der Freigabe sowie eine optionale Beschreibung ein. Anschließend vergeben Sie die Berechtigungen. Drei einfache Varianten stehen zur Auswahl: Vollzugriff für Administratoren und/oder Zugriff für alle anderen Benutzer mit Schreibschutz. Alternativ können Sie Rechte detailliert eingeben wie in den Kontextmenü-„ Eigenschaften“ der Freigabe.
Eine weitere Möglichkeit, Ordner freizugeben, bietet die Computerverwaltung von Windows 11. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Windows-Button und im Kontextmenü auf „Computerverwaltung“. Klicken Sie in der linken Spalte doppelt auf „System“, auf „Freigegeben Ordner“ und in der Fenstermitte auf „Freigaben“. Dann klicken Sie in der rechten Spalte unter „Aktionen“ und „Freigaben“ auf „Weitere Aktionen –› Neue Freigabe“.
An anderen PCs auf freigegebene Dateien zugreifen
Für den Zugriff auf freigegebene Ordner im Netzwerk öffnen Sie den Explorer. Klicken Sie in der linken Spalte auf „Netzwerk“ und auf den Namen des PCs, auf dem Sie die Ordnerfreigabe erstellt haben. Öffnen Sie rechts im Explorer-Fenster den gewünschten Freigabeordner mit einem Doppelklick. Sie können nun Dateien öffnen, bearbeiten und kopieren sowie zusätzliche Dateien im Freigabeordner ablegen.
Freigaben mit einem Laufwerksbuchstaben verknüpfen

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Um eine Freigabe als Netzlaufwerk zu verbinden, legen Sie im Ausklappfeld den Laufwerksbuchstaben fest, unter dem Windows 11 die Freigabe anzeigen soll. Die Checkbox „Verbindung bei…“ lassen Sie aktiviert.
Sich jedes Mal bis zum freigegebenen Ordner durchzuklicken oder die Freigabe durch Eingabe von \<pc-name<freigabe> im Explorer aufzurufen, ist umständlich. Für einen Direktzugriff weisen Sie dem freigegebenen Ordner einen Laufwerksbuchstaben zu. Damit erfolgt ein Zugriff bedeutend schneller und Sie brauchen sich den Freigabenamen nicht zu merken. Klicken Sie im Explorer mit der rechten Maustaste auf die gewünschte Freigabe.
Wählen Sie im Kontextmenü „Weitere Optionen anzeigen –› Netzlaufwerk verbinden“. In der Auswahlliste „Laufwerk“ stellen Sie den gewünschten Buchstaben ein. Windows 11 schlägt den ersten freien Buchstaben im Alphabet von hinten beginnend vor, meist „Z“.
Die Option „Verbindung bei Anmeldung wiederherstellen“ sollten Sie eingeschaltet lassen. Damit richtet Windows 11 das Netzwerklaufwerk bei jedem Start neu ein. Die darunter angezeigte Option „Verbindung mit anderen Anmeldeinformationen herstellen“ benötigen Sie nur für den Fall, dass Sie nicht mit dem Benutzerkonto auf die Netzwerkfreigabe zugreifen möchten, mit dem Sie gerade an Windows 11 angemeldet sind. Sie können dann für die Freigabe eine andere Benutzername-Passwort-Kombination festlegen.
Gehen Sie auf „Fertig stellen“. Anschließend öffnet Windows 11 das neue Laufwerk im Explorer. Benötigen Sie den Laufwerksbuchstaben für den freigegebenen Ordner zu einem späteren Zeitpunkt nicht mehr, löschen Sie ihn. Dazu klicken Sie das Laufwerk im Explorer mit der rechten Maustaste an und gehen auf „Weitere Optionen anzeigen –› Trennen“.
Test:
Wie schnell ist Ihr Netzwerk wirklich?
Liste der freigegebenen Ordner einsehen und ausmisten

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Die Freeware Drive Manager zeigt an, bei welchen Ihrer Laufwerke in Windows 11 es sich um eine Netzwerkfreigabe handelt. Nicht erreichbare Freigaben hebt das Tool rot hervor.
Mit der Zeit verliert sich leicht der Überblick, welche Ordner im Netzwerk freigegeben wurden. Es empfiehlt sich, die Ordnerfreigaben gelegentlich durchzusehen und nicht mehr benötigte Einträge zu entfernen. Dadurch verhindern Sie, dass andere Benutzer im Netzwerk die Dateien auf einer vergessenen Freigabe ändern können.
Einfacher Weg:
Tippen Sie im Explorer in die Suchleiste oben \localhost ein und drücken Sie die Enter-Taste. Windows 11 zeigt alle freigegebenen Ordner an.
Mehr Möglichkeiten:
Öffnen Sie per Rechtsklick auf den Windows-Button die „Computerverwaltung“. Klicken Sie links auf den Pfeil vor „System“ sowie vor „Freigegebene Ordner“ und dann rechts doppelt auf „Freigaben“. Nun sehen Sie rechts eine Übersicht aller aktiven Freigaben. Die Liste enthält auch solche Freigaben, die Windows für Verwaltungsaufgaben automatisch eingerichtet hat. Diese haben ein Dollar-Zeichen $ angehängt, etwa ADMIN$. Ignorieren Sie solche Einträge einfach. Mit einem Rechtsklick und „Freigabe aufgeben“ entfernen Sie eine Freigabe.

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Netzfreigaben prüfen: Durch Eingabe des „\localhost“-Kommandos in die Suchleiste des Explorers zeigt Ihnen Windows 11 eine Übersicht der Freigaben auf dem Rechner an.
In der Kommandozeile:
Eine Übersicht der freigegebenen Ordner bietet auch das Terminal in Windows 11. Sie starten es per Rechtsklick auf den Desktop und „Öffnen in Windows-Terminal“. Tippen Sie das Kommando
net share
ein und bestätigen Sie mit Enter. Als Ausgabe erhalten Sie eine Liste aller Freigaben auf Ihrem Rechner.
Freigaben-Check per Tool:
Drive Manager
ist eine Freeware zur übersichtlichen Anzeige von Laufwerken. Wenn Sie in Windows 11 viele Laufwerksbuchstaben haben, verrät Ihnen das englischsprachige Tool auf einen Blick, welches davon zugeordnete Freigaben im Netzwerk, USB-Geräte, CD/DVD-Laufwerke oder Speicherkarten sind. Freigaben kennzeichnet das Programm in der Spalte „Type“ mit dem Begriff „Network Disk“.
Fernzugriffe auf freigegebene Ordner prüfen

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Per Rechtsklick auf den Windows-Button und „Computerverwaltung“ erhalten Sie schnellen Zugriff auf die Freigaben in Windows 11. Über den Menüpunkt „Freigabe aufheben“ unter „Aktionen“ trennen Sie eine Freigabe.
Möchten Sie herausfinden, welche Nutzer auf Dateien in Freigaben zugreifen, hilft wiederum die Computerverwaltung. Klicken Sie links auf „System –› Freigegebene Ordner“ und in der Fenstermitte auf „Geöffnete Dateien“. Nun zeigt Windows 11 an, wer im Netz auf Dateien zugreift und ob es sich um einen Lese- oder Schreibzugriff handelt. „Weitere Aktionen –› Alle geöffneten Dateien trennen“ beendet die Zugriffe.
Auf Ordnerfreigaben über den Computernamen zugreifen
Im Explorer erscheinen die über das Netzwerk verbundenen Rechner mit ihren Freigaben normalerweise in der linken Spalte unter dem Eintrag „Netzwerk“. Wird ein Rechner hier nicht angezeigt, obwohl er ins Netzwerk eingebunden ist, hilft folgender Trick: Geben Sie den Computernamen des betreffenden PCs in die Adresszeile des Explorers nach dem Muster \<pc-name> ohne die spitzen Klammern ein. Bestätigen Sie mit der Enter-Taste und warten Sie einige Sekunden – meist wird der gewünschte Rechner mit den verfügbaren Ordnerfreigaben dann angezeigt.
Im Netz streamen: DLNA-Freigabe in Windows 11
Jazzmusik beim entspannten Kochen oder die Urlaubsvideos und Fotos der Kinder im Wohnzimmer: Im Netzwerk können Sie Ihre Mediensammlung auch streamen. Windows 11 unterstützt Sie dabei mit dem eingebauten DLNA-Server.
Windows 11 kann Musik, Videos und Fotos im lokalen Netzwerk streamen. Dafür unterstützt das neue Microsoft-Betriebssystem das Netzwerkprotokoll DLNA (Digital Living Network Alliance, auch UPnP AV genannt – Universal Plug-and-Play Audio/Video). Damit sich Videoclips, Songs und Bilder als Stream abrufen lassen, nehmen Sie die Dateien in die Windows-Bibliotheken „Videos“, „Bilder“ und „Musik“ auf. Dazu klicken Sie mit der rechten Maustaste etwa auf den Ordner mit Ihrer Musiksammlung und wählen im Kontextmenü „Weitere Optionen anzeigen –› In Bibliothek aufnehmen –› <Bibliothekname>.“
DLNA-Server einschalten:
Aktivieren Sie den in Windows 11 enthaltenen DLNA-Medienserver. Er stellt die in den Medienbibliotheken gespeicherten Dateien für andere Systeme im Netzwerk bereit. Klicken Sie auf den Windows-Button, geben Sie im Suchfeld
medienstreamingoptionen
ein und klicken Sie auf den gleichnamigen Treffer. Das Streaming ist standardmäßig deaktiviert – gehen Sie auf „Medienstreaming aktivieren“.
DLNA-Name vergeben:
Tippen Sie bei „Medienbibliothek benennen“ einen beliebigen Namen für Ihre Mediensammlung ein, etwa „Netzmedia“. Verlassen Sie den Dialog mit „OK“.
DLNA-Wiedergabe starten:
Andere Windows-11-PCs im Netz greifen auf das Medienarchiv im Streaming-Verfahren über ein Tool mit DLNA-Wiedergabe zu. Am einfachsten nutzen Sie dazu das Bordwerkzeug von Windows 11: Den guten alten Windows Media Player: Öffnen Sie das Tool per Klick auf den Windows-Button und den Suchbegriff Windows Media Player. Beim ersten Start übernehmen Sie die empfohlenen Einstellungen. Auf der Begrüßungsseite erscheint in der linken Spalte der Name des Netzwerk-PCs mit der Video-, Musik- und Fotosammlung. Klicken Sie darauf und dann doppelt auf „Musik“ – schon können Sie die Songs übers Netzwerk streamen.